Das war unsere

Expedition
Kamtschatka – Ichinsky
Sommer 2021

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0 Kosinak
(russische Müsliriegel)
ca. 0 Kilometer
zurückgelegte Strecke
0 Bären
gesichtet

Das sagen unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

  • Ich war bei der Kamtschatka Expedition 2021 dabei und es war ein unbeschreibliches Abenteuer. Wir waren ein super Team und hatten trotz spontanen Überraschungen viel Spaß. Wir hatten eine erfahrene und zuverlässige Teamleitung, die alles professionell organisierte! Ich empfehle die Touren von Fernwind für alle, die Lust auf eine unvergessliche Trekkingtour in der Natur und Wildnis haben.

    Maike Kamtschatka Expedition 2021
  • Unbeschreibliches Erlebnis und super Organisation, trotz Covid etc. Es wird Wert auf das pure Erlebnis gelegt, die Eindrücke und Erfahrungen geben dies zurück. Vorbildlich finde ich auch, dass auf nachhaltigen Tourismus und die lokale Community gesetzt wird.

    Daniel Kamtschatka Expedition 2021

Rückblick Kamtschatka 2021

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Trekkingexpedition im Naturpark am Ichinsky

Der Weg zur Expedition auf Kamtschatka 2021

Ein russisches Sprichwort besagt: Das Fahren auf Russischen Straßen fühlt sich an wie eine angeschlagene Gitarrenseite. Sie hört erst auf zu vibrieren, wenn man sie anhält.
Genauso fühlten wir uns, auf der langen Fahrt auf der Ladefläche von Igors Truck, auf dem Weg in die Abgeschiedenheit.
Aber jetzt erst mal von Anfang an…

Wir befinden uns in Russland, besser gesagt auf der Halbinsel Kamtschatka. Und noch genauer, auf dem Weg zum Bystrinski Naturpark, ein Park welcher nur auf Antrag und Genehmigung betreten werden darf. Dieser Naturpark beherbergt Pflanzen, welche extrem selten sind und genau diese wollen wir finden und gemeinsam mit unseren Botaniker Vladimier Bury dokumentieren. Dies ist der Plan der Sommerexpedition 2021 auf Kamtschatka. Das Expeditionsteam bestehend aus: dem Promovierten Biologen Vladimir Bury, acht abenteuerlustige Teilnehmer*innen, einem Fotografen und zwei Fernwindguides, ist vor drei Tagen in Petropavlovsk eingetroffen. Lebensmittel wurden abgefüllt, die Ausrüstung wurde ein letztes Mal gecheckt, Rucksäcke wurden gepackt und los ging das Abenteuer. Abgeschieden von jeglicher Zivilisation, Infrastruktur und rein in Bärengebiet.

Das Abenteuer beginnt

Neben dem Eingang der alten Goldmine, an die nur noch ein schiefes Schild mit viel Gestrüpp erinnert, stiegen wir aus und tauchten ein in die Wildnis. Ab durchs Dickicht und rüber über einen Bach. Schnell merkten wir, dass der Untergrund für unsere Trekkingschuhe nicht geeignet war. Aus dem sumpfigen Boden drückte es bei jedem Schritt das Wasser an die Oberfläche und rein in die Schuhe. „Russian Style“ war angesagt, raus aus den Trekkingschuhen rein in die Wattstiefel.

Die nächsten Tage in der Wildnis waren abwechslungsreich und anders als geplant. Anfangs ragte uns die Botanik bis über den Kopf, später mussten wir an der Baumgrenze Feuerholz sammeln. 25 Kilo Gepäck + Holz ergab jede Menge Gewicht! Doch um abends ein wärmendes Feuer zu haben, Tee zu kochen, lustige Geschichten zu erzählen, war es die Mühe wert.

Kamtschatka glücklicher Teilnehmer mit Rucksack

Wetterumschwung

Es stellte sich heraus dass der Sommer auf Kamtschatka dieses Jahr ausfiel und es direkt wieder Winter wurde. Die gute Stimmung und die Gemeinschaft im Team litten jedoch nicht darunter. Während die einen mit den Fingern die Zelte von Schnee und Eis befreiten, entzündeten die anderen ein Feuer um jene Finger wieder aufzutauen. Nur die Botanik, welche wir untersuchen wollten, hatte das Nachsehen. Die Pflanzen, die es zu dokumentieren galt, wachsen ganz oben auf dem Pass, welcher sich in den Wolken versteckte. Dazu kamen noch frische Bärenspuren. Wir alle waren auf die Begegnung mit Bären gespannt und vorbereitet, aber doch lieber aus der Ferne so dass uns der Bär sehen kann und wir ihn nicht im Nebel überraschen. Aber später mehr dazu.

Planänderung

Diese beiden Probleme veranlassten uns zu einer Routenänderung. Der neue Weg führte über einen Fluss den es zu überqueren galt. Jeder für sich watete durch den reißenden Fluss. Der Grund war nicht zu sehen, jeder Schritt war ein Schritt in eine ungewisse Tiefe. Die Steine, auf die wir traten, fühlten sich rutschig an. Der Hüftgurt des Rucksacks war offen, um ihn schnell loszuwerden, falls man ausrutscht. Wodurch man aber auch leichter aus dem Gleichgewicht gebracht wurde, da das schwere Gepäck auf dem Rücken hin und her rutschen konnte. Am Ende ging alles gut, und wir bahnten uns unseren Weg weiter durch die Wildnis.

Die neue Route führe nicht nur über den Fluss, sondern später am Tag auch zu einer festen Jurte der Nomaden. Sie selbst waren nicht zu sehen, nur ihre Hinterlassenschaften. Die Jurte bot uns Schutz vor dem Wetter. Wir reparierten das Dach, vergruben alten, zurückgelassenen Müll und erkundeten in kleinen Ausflügen die Umgebung. Die Landschaft, die sich vor uns erstreckte, haben nur wenige Menschen zu sehen bekommen. So abgeschieden und entfernt von jeglicher Zivilisation, bewegten wir uns, umgeben von Lavabrocken, einem See und einem Vulkan.

Bärenbegegnungen

Wie es mit den Bären weiter ging? Spektakulär!

Dem einen Bären sind wir aus Sicherheitsgründen aus dem Weg gegangen. Doch kurz vor Ende der Expedition tauchten sie plötzlich auf. Normalerweise sind Bären Einzelgänger, meistens streifen nur Mütter mit ihren Jungtieren gemeinsam herum. Und so einem Zweiergespann sollte man lieber großräumig ausweichen. Somit war auch der Adrenalienanteil in unserem Blut sehr hoch als wir gleich zwei Bären erblickten. Beide wirkten ruhig und friedlich, trotteten gemütlich einen kleinen Hügel hinauf und aßen dieselben Beeren von den Sträuchern, die auch wir unterwegs gegessen hatten. Dicht zusammenstehend beobachteten wir die Tiere, wie sie sich immer weiter von uns entfernten. Und dann bemerkten die Bären auch uns. Sie richteten sich auf, Standen auf zwei Beinen und blickten uns direkt an… um dann das Weite zu suchen.

Erzählungen der Nomaden

Auch die Kultur der einheimischen Bevölkerung kam nicht zu kurz. In der kleinen Stadt Esso lernten wir viel über die Lebensweise der Nomaden. Wie langwierig es war, überhaupt etwas über ihre Routen herauszufinden und über ihr abgeschiedenes Leben. Wir hörten Sagen wie die Halbinsel Kamtschatka entstanden ist, hörten Geschichten über „Gnomies“ welche sich an jeden Finger einen Waal steckten, diese aßen, viel rauchten um dann wild mit den Füßen auf den Boden zu stampfen. Denn dies ist der Ablauf eines Vulkanausbruchs aus alten Sagen und Geschichten.

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Der Hausvulkan

Zurück in Petropavlovsk ging es noch nicht gleich Richtung Heimat, sondern erst noch auf einen der beiden Hausvulkane der Hauptstadt. Einer davon, der Mutnovsky, gilt als einer der aktivsten Vulkane der Halbinsel und genau diesen wollten wir uns genauer anschauen. Der Weg hoch war sehr holprig und nur mit einem großen Truck mit Allrad zu bewerkstelligen. Oben angekommen ging es nur noch zu Fuß weiter, auf losem Gestein, Schneefeldern und entlang rutschiger Abhänge. Je näher wir dem Krater kamen, desto stärker wurde der Geruch nach Schwefel, und die Landschaft wurde eindrucksvoller. Der ganze Krater schien zu rauchen und zu dampfen. Brodelnde Schwefelfelder und zahlreiche Fumarolen dominierten die Gegend.

Im Großen und Ganzen ein berauschender, dampfender, brodelnder Abschluss einer eindrucksvollen Tour mit FernWind.

Text von Lea Meier
Fotos von JP Baldus

Das sind unsere Abenteuer:

Husky Tour

mit Hunden durch Russland

Nordkaukasus

Historische Trekkingexpedition

Norwegen

Paddeln auf den Lofoten

Kamtschatka

Bären und Vulkane

Norwegen

Trekking in der Hardangervidda

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