Der Einfluss von Natur und Wandern auf die Gesundheit

 In outdoor

Es gibt viele Studien, welche die positiven gesundheitlichen Auswirkungen von Naturerleben auf den Menschen untersucht haben. Du kennst es bestimmt nur zu gut, wie schon ein kleiner Waldspaziergang dabei hilft, den Stress von einem anstrengenden Tag zu reduzieren. Durch das Erleben von Natur kommt man zur Ruhe. Welchen Einfluss hat also ein Aufenthalt in der Natur oder das Wandern in ihr auf die Gesundheit?

Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Natur, Wandern und Gesundheit

Das hat zum Beispiel die Studie „Naturerleben und Gesundheit“ aus dem Jahr 2015 untersucht. Das Ergebnis war, dass Bewegung in der Natur das körperliche, psychische- und soziale Wohlbefinden maßgeblich positiv beeinflussen kann. Durch verschiedene Messungen wurde festgestellt, dass die Natur als Begegnungs- und Erlebnisraum den Menschen dabei unterstützt zu entspannen. Dadurch erfolgt eine Stärkung der Immunabwehr, welche ebenso mit einer geförderten Regeneration von psychischen und physischen Erkrankungen einhergeht.

Gerald Plattner beschreibt im Fachjournal für Naturraum-ManagerInnen, dass sich die Schlafqualität durch das Erleben von Natur verbessern kann. Er führt an, dass die Menschen welche Zugang zu Natur haben, grundsätzlich gesünder sind und ein geringeres Sterblichkeitsrisiko aufweisen. Dabei kann schon das bildliche Erleben von Natur oder ein Spaziergang helfen. Der Pulsschlag und der Blutdruck werden gesenkt und es kommt zu einer Verringerung des Stresshormons Kortisol. Damit einher geht eine Ausschüttung von Serotonin und Dopamin, den sogenannten Stimmungshormonen.

Laut Plattner steht die Erholungswirkung, welche messbar durch Studien belegt worden ist, „im Zusammenhang mit der Dauer des Aufenthaltes“ in der Natur. Somit stellt sich natürlich die Frage, wie es um die gesundheitlichen Auswirkungen durch ein längeres Erleben in der Natur bestellt ist. Kann beispielsweise eine ein-, bis zweiwöchige Outdoor-Challenge-Tour gesundheitsförderliche Wirkungen für den Körper haben? Trägt eine erlebte Trekkingtour also zu positiven gesundheitlichen Effekten bei?

Meine Erfahrung

Ich möchte einen kurzen Einblick in mein Wohlbefinden nach der letztjährigen 10-tägigigen Trekkingtour in Albanien geben (hier geht’s zum Beitrag über die Peaks of Balkans). Wir legten 121 Kilometer und rund 12800 Höhenmeter zurück. Man würde vermuten, dass ich komplett erschöpft war und mir nichts sehnlicher wünschte als wochenlang nicht mehr zu wandern. Dass ich stattdessen nur im Gras zu liegen und den Wolken zuzuschauen wollte. Dem war aber nicht so.

norwegen Trekking Hardangervidda

Vielmehr fühlte sich mein seelisches und körperliches Wohlbefinden auf meinem absoluten Hoch. Ich weiß noch ganz genau wie mein Körper nur so von Energie strotze. Für mich persönlich war es sehr beeindruckend, welche körperliche Fitness durch das tägliche Bergsteigen auf der Balkan-Tour durch meinen Körper aufgebaut wurde. Darüber hinaus, hatte ich das Gefühl, dass ich noch viel achtsamer grade nach der Tour war, was meine Umgebung betraf. Auch konnte mich wenig aus der Ruhe bringen und ich hatte das Gefühl, dass meine Fähigkeiten zur Selbsteinschätzung darüber, was mir möglich ist und was nicht, sich maßgeblich verbessert hatte.

Unsere täglichen Erfolgserlebnisse, welche mit den Etappenzielen und dem Besteigen verschiedener Gipfel zusammenhingen, stärkten unser Selbstvertrauen um ein Vielfaches. Meinen Freunden, welche die Tour mit mir absolvierten, ging es ähnlich. Wir alle drei fühlten uns nach unserer Tour wie kleine unbesiegbare Königinnen und Könige der Berge. Wandern in der Natur und Berge besteigen ist das, was ich von Herzen liebe und tut mir persönlich daher gesundheitlich auch sehr gut.
Aber sind meine subjektiven Erfahrungen auch erwartbar für andere Menschen?

Positive belegte Auswirkungen durch Studien

Rainer Brämer fasst in „Grün tut uns gut – Daten und Fakten zur Renaturierung des Hightech-Menschen“ (2008) umfangreich zusammen, welche Studien positive Effekte durch Wandern auf die Gesundheit des Menschen nahegelegt haben.
So wurde vor vielen Jahren ähnliche Erfahrungen wie meine durch TeilnehmerInnen in einer Studie von Hartig, Mang & Evans (1991) geschildert. Damals wurden drei vergleichbare Gruppen gegenübergestellt, welche aus etwa 20 erfahrenen TrekkerInnen bestanden. Diese drei Gruppen wurden auf der Grundlage von unterschiedlich erlebten Reiseformaten untersucht. Die eine Gruppe ging auf eine Wildnis-Wanderung, die nächste auf einen Urlaub mit dem Auto, wobei der Besuch von Familienmitgliedern sowie verschiedene Besichtigungen im Fokus standen, und die dritte Gruppe verblieb in ihrem normalen Alltag. Jedes Reiseformat dauerte zwischen vier bis sieben Tage.

Glücklich - Wandern und Natur stärken die Gesundheit

Anhand der Studie von Harting wurde festgestellt, dass die Gruppe welche das Reiseformat einer Wildnis-Wanderung durchlebte, im Vergleich zu den anderen zwei Gruppen hinsichtlich ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit im Vergleich signifikant besser abschnitt, als die anderen zwei Gruppen. Ebenso war das Glücksempfinden der Gruppe die die Wildnis-Wanderung absolviert hatte, direkt danach wesentlich höher als bei den anderen Gruppen. Laut der Studie von Hartig et al. fiel dieses Glücksempfinden zwar im gewohnten Umfeld dann leicht wieder ab, dies wurde aber auf den hektischen Alltag, die städtische Verschmutzung und das Begegnen mit vielen Leute zurückgeführt.

Dies wurde von Brämer untersucht. Er fand heraus, dass eine Outdoor-Challenge-Tour, dazu führen kann, dass das „Selbstbewusstsein im Sinne eine positiveren Selbstbildes, realistischer Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, Selbstvertrauen, Selbstgenügsamkeit und größerer Selbständigkeit“ gestärkt wird. Und, dass dies auch zum Teil noch über Monate nach der Tour anhalten kann.
Als ich die Berichte von Brämer las, konnte ich mich mit diesen unterschiedlichen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit aus meinen eigenen Erfahrungen gut identifizieren.

Und du?

Abschließend kann ich nur jedem Menschen von Herzen empfehlen, eigene Erfahrungen in der Natur zu machen. Wobei ich davon überzeugt bin, dass die Natur sowie das Wandern im Hinblick auf das Erlebte viele positive Wirkungen auf die Gesundheit mit sich bringen werden. Voraussetzung dafür ist natürlich auch eine gute Vorbereitung und Ausrüstung. Wer die Sonnencreme vergisst wie mein Kumpel auf unserer Tour im Voralpenraum hat ein weniger schönes Erlebnis…
Um die Ergebnisse der Studien selbst zu testen, bieten sich natürlich unsere Abenteuer an. Egal, ob zu Fuß, mit dem Hundeschlitten oder mit dem Kajak, mit unseren Reisen bist du mitten drin in der Natur – und dank unserem erfahrenen Team bestens vorbereitet. Hier geht es zu unseren Abenteuern.

Quellen

  • Plattner (2015): Intakte Natur fördert das Wohlbefinden. In: Österreichische Bundesforste, Naturerleben und Gesundheit, S.3. Link.
  • Brämer (2008): Grün tut uns gut – Daten und Fakten zur Renaturierung des Hightech-Menschen. Link.
  • Hartig, Mang & Evans (1991): Restorative Effects of Natural Environment Experiences. In: Environment and Behavior 23, S. 3-26. Link.
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